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Bild des Eingangs am Südwestfriedhof Stahnsdorf, 2014

Eingang Südwestfriedhof Stahnsdorf, 2014, Quelle: BArch, B 198 Bild-2014-0101-001

Politische Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg in der DDR

Abgrenzung von Westdeutschland und Umgang mit Kriegsgräbern

50 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs war der Nationalrat der DDR davon überzeugt, die richtigen Lehren gezogen zu haben: Die Deutsche Demokratische Republik sei „zu einem stabilen Friedensfaktor in Europa“ geworden, heißt es in einer Deklaration zum Jahrestag. Dagegen drohe aus dem Westen die Gefahr eines dritten Weltkriegs. Die in diesem Beitrag präsentierten Dokumente spiegeln nicht nur den innerdeutschen Konflikt, sondern auch die Kriegsgräberfürsorge auf dem Gebiet der DDR.

  • Deklaration aus Anlass des 50. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges, 1964, Seite 1

  • Deklaration aus Anlass des 50. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges, 1964, Seite 2

  • Deklaration aus Anlass des 50. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges, 1964, Seite 3

  • Deklaration aus Anlass des 50. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges, 1964, Seite 4

Am 27. Juli 1964 übersandte Gerhard Dengler, Stellvertretender Vorsitzender des Nationalrats der Nationalen Front, den Entwurf an den Präsidenten der Volkskammer, Johannes Diekmann. Die Deklaration sollte auf der Tagung des Präsidiums am 31. Juli 1964 vorgestellt werden.

Fotografie von Johannes Dieckmann bei einer Ansprache in der Ersten Volkskammer am 08.11.1950
Ansprache Johannes Dieckmanns zur 1. Sitzung der Volkskammer am 8.11.1950Quelle: BArch, Bild 183-08552-0004 / Ihlius Heilig
Brief des Stellvertreters des Vorsitzenden des Nationalrats der Nationalen Front, Gerhard Dengler, an den Präsidenten der Volkskammer, Johannes Dieckmann, 1964
Brief des Stellvertreters des Vorsitzenden des Nationalrats der Nationalen Front, Gerhard Dengler, an den Präsidenten der Volkskammer, Johannes Dieckmann, um dessen Änderungswünsche zur Deklaration zu erfragen, 1964Quelle: BArch, DA 1/3471

Verfasser des Briefes ist Albert Norden, hier u.a. in seiner Funktion als Leiter der Agitationskommission beim Politbüro des ZK der SED.

  • Propagandistischer Brief an die Bevölkerung der Bundesrepublik, 1964, Seite 1

  • Propagandistischer Brief an die Bevölkerung der Bundesrepublik, 1964, Seite 2

  • Propagandistischer Brief an die Bevölkerung der Bundesrepublik, 1964, Seite 3

  • Propagandistischer Brief an die Bevölkerung der Bundesrepublik, 1964, Seite 4

  • Propagandistischer Brief an die Bevölkerung der Bundesrepublik, 1964, Seite 5

  • Propagandistischer Brief an die Bevölkerung der Bundesrepublik, 1964, Seite 6

  • Propagandistischer Brief an die Bevölkerung der Bundesrepublik, 1964, Seite 7

Dokument zur Anzahl der auf dem Territorium der DDR bestatteten englischen und italienischen Kriegstoten des I. und II. Weltkriegs, 1975
Anzahl der auf dem Territorium der DDR bestatteten englischen und italienischen Kriegstoten des I. und II. Weltkriegs, 1975Quelle: BArch, DO 4/895
Dokument zum Abkommen mit dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland zur Kriegsgräberfürsorge, 1987
Abkommen mit dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland zur Kriegsgräberfürsorge, 1987Quelle: BArch, DO 4/897
  • Brief des Ministers für Bezirksgeleitete Industrie und Lebensmittelindustrie, Udo-Dieter Wange, an den Staatssekretär für Kirchenfragen, Hans Seigewasser, zur Behandlung ausländischer Kriegsgräberangelegenheiten, 1975

  • Schreiben des Abteilungsleiters der Abt.Örtliche Preisorgane im Amt für Preise an den Leiter der Abt. Recht im Staatssekretariat für Kirchenfragen zur Umgestaltung und Pflege der Kriegsgräber auf dem Südwestfriedhof Stahnsdorf, 1987, Seite 1

  • Schreiben des Abteilungsleiters der Abt.Örtliche Preisorgane im Amt für Preise an den Leiter der Abt. Recht im Staatssekretariat für Kirchenfragen zur Umgestaltung und Pflege der Kriegsgräber auf dem Südwestfriedhof Stahnsdorf, 1987, Seite 2

Auf dem weitläufigen parkähnlichen Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin gibt es große Grabanlagen mit britischen und italienischen Gefallenen bzw. Gefallenen des „British Commonwealth” aus der Zeit des 1. Weltkriegs.

Anlässlich eines Staatsbesuchs in Deutschland besuchte die britische Königin Elizabeth II. 2004 den Südwestkirchhof, um auf dem britischen Soldatenfriedhof der Verstorbenen des 1. Weltkriegs zu gedenken. Dabei dankte sie den Friedhofsmitarbeitern offiziell für die Pflege der Grabanlagen in der DDR

Schon 1913 hatte die sogenannte „Friedhofsbahn” ihren Betrieb aufgenommen. Sie verkehrte bis zu ihrer Stilllegung infolge des Mauerbaus 1961 zwischen dem eigens errichteten Bahnhofsgebäude auf dem Vorplatz des Kirchhofs und dem Bahnhof Wannsee. Eine Wiederbelebung der Strecke wird heute wieder in Erwägung gezogen.

Lageplan Südwestfriedhof Stahnsdorf, 1950
Lageplan Südwestfriedhof Stahnsdorf, 1950Quelle: BArch, DO 4/895

Die sogenannten „Bestattungsblocks” waren jeweils einer der beteiligten Städte und Gemeinden oder der beteiligten Kirchengemeinde zugeordnet, die zur Synode gehörte.

  • Zuständigkeit der Kriegsgräberfürsorge beim Institut für Kommunalwirtschaft Dresden, Abgabe in die Verantwortung der Länderregierungen, 1990