Das Projekt "Radio Glasnost" war eine der wichtigsten Aktionen der Ostberliner Opposition am Ende der 1980er Jahre. Es steht für die Zusammenarbeit von Ostberliner Oppositionellen, aus der DDR ausgebürgerten Bürgerrechtlern, die in West-Berlin lebten, sowie West-Berliner Unterstützern der DDR-Opposition. Der private Alternativsender "Radio 100" mit Sitz in Berlin-Schöneberg stellte den Sendeplatz zur Verfügung.
Die Beiträge aber wurden aus dem Osten nach West-Berlin geschmuggelt. Oppositionelle sprachen darin ausführlich über ihre Ideen zur Reform der DDR und ihre Beobachtungen des DDR-Alltags. Initiator und Koordinator dieser ungewöhnlichen Kommunikation zu Mauerzeiten war der Radio 100-Redakteur Dieter Rulff und der in West-Berlin lebende, zwangsausgebürgerte DDR-Bürgerrechtler Roland Jahn, ehemaliger Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen.
