Erste Bestrebungen einen Nationalpark Sächsische Schweiz zu gründen hatte es bereits im Jahr 1953 gegeben. In das ein Jahr später verabschiedete Nationalparkgesetz fand dieser Vorschlag allerdings keinen Eingang. Bis 1990 gab es in der DDR keine Nationalparks. Stattdessen deklarierte die DDR Landschaftsschutzgebiete. Im Jahr 1956 wurde die Sächsische Schweiz zu einem solchen Landschaftsschutzgebiet erklärt.
In der DDR gehörte die Sächsische Schweiz zu einem der gefragtesten Touristenziele. Laut der Stasi konnten sich an "Schönwettertagen […] zirka 85.000 Menschen in dem 368 Quadratkilometer großen Freizeitbereich [aufhalten] (BStU, MfS, BV Dresden, BdL, Nr. 10243, Bl. 8)". Neben vielen Besuchern aus der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR) wurden jährlich auch "zirka 50.000 NSW-Touristen“ empfangen. Bei den "NSW-Touristen" handelte es sich um Personen aus dem sogenannten "Nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet", hauptsächlich aus der BRD. Der Kontakt zur DDR-Bevölkerung war nicht erwünscht, weshalb das Urlaubsgebiet unter besonderer Beobachtung der Stasi stand. Besonders kritisch beobachtete die Stasi Bergsteiger. Sie stellte fest, dass "80% der aktiven Bergsteiger" nicht nur dem Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB), der Massenorganisation für Sport in der DDR, angehörten, sondern auch noch in einem Kletterverein organisiert waren. In einem Bericht der Stasi heißt es: "In den Kletterclubs werden, neben Sportartikeln aus dem NSW, Druckerzeugnisse, Bildmaterial und Zahlungsmittel getauscht. Es herrscht ein reger Gedankenaustausch zu sportlichen und natürlich zu politischen Themen (BStU, MfS, BV Dresden, BdL, Nr. 10243, Bl. 16)". An diesem, aus Sicht der Stasi unerwünschten Austausch war auch der Münchener Alpenverein beteiligt (Vgl. BStU, MfS, BV Dresden, BdL, Nr. 10243, Bl. 12).
In den Fokus der Stasi geriet die Sächsische Schweiz aber auch noch aus einem weiteren Grund.
