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Blick durch einen Türspion. Zu sehen ist eine Zwanzigjahrfeier der Staatssicherheit.

Türspion in der Dauerausstellung in Rastatt, Quelle: Reck

5 – Das Ministerium für Staatssicherheit

Kontrollen, Schikanen und willkürliche Verhaftungen Andersdenkender durch Polizei oder Geheimdienst gehörten zum Alltag in der DDR. Das 1950 gegründete Ministerium für Staatssicherheit (MfS), im Volksmund „Stasi“ genannt, verstand sich als „Schild und Schwert der Partei“. Es überwachte alle gesellschaftlichen Bereiche der DDR. Die Stasi konnte Ermittlungen durchführen und hatte eigene Gefängnisse. Sie kontrollierte die Post und hörte Telefongespräche ab, überwachte und durchsuchte Wohnungen. Mit offenen oder verdeckten Drohungen und Schikanen sollten Oppositionelle zermürbt und isoliert werden. In Einzelfällen ließ die Stasi sogar Mordanschläge auf Regimegegnerinnen und -gegner verüben.

1989 arbeiteten etwa 90.000 Menschen hauptamtlich für die Staatssicherheit. Ungefähr doppelt so groß war die Zahl der inoffiziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (IMInoffizieller MitarbeiterInoffizielle Mitarbeiter waren das wichtigste Instrument des Ministeriums für Staatssicherheit...). Diese spionierten Menschen in ihrem Umfeld aus – ob freiwillig oder unter Druck, ob für Geld, aus Angst oder aus Überzeugung. Es handelte sich dabei nicht selten um ihre Kolleginnen und Kollegen, Nachbarinnen und Nachbarn, ja sogar Familienangehörige oder Ehepartnerinnen und -partner. Erst nach dem Ende der DDR wurde das volle Ausmaß der Überwachung deutlich.